Nico Rose University of Pennsylvania

Rückblick: Alumni-Meeting an der University of Pennsylvania

Nach fünf Jahren hat Dr. Nico Rose wieder das Alumni-Treffen seines Master-Studiums in Positiver Psychologie an der University of Pennsylvania besucht. Es waren intensive Tage, wie schon früher im Studium eine Kombination aus Überfluss an Brainfood und eklatantem Schlafmangel. Hier einige Highlights der Konferenz:

Tricia Fox Ransom hat einen anrührenden Workshop über die Verbindung von Positiver Psychologie und Musik gehalten. Sie ist Singer/Songwriter und arbeitet mit krebskranken Kindern, derart, dass sie diese im Krankenhaus besucht und mit ihnen gemeinsam Songs komponiert, um sie aufzumuntern und ihre Selbstwirksamkeit zu fördern.

Der Bestseller-Autor Steven Johnson hat eine einsichtsreiche Keynote über Langlebigkeit und deren positive sowie negative Konsequenzen gehalten. Zudem hat er neue Möglichkeiten im Bereich generativer KI vorgestellt. Die App Notebook LM (von Google) kann z.B. mit einer Reihe von Dokumenten gefüttert werden, destilliert daraus die wichtigsten Erkenntnisse und kreiert auf Wunsch in Sekunden einen personalisierten, unterhaltsamen Podcast. Nico konnte ihm außerdem persönlich danken, weil sein Buch „Where Good Ideas Come From“ ihm 2014 geholfen hat, seinen ersten TEDx Talk in Bergen/Norwegen zu gestalten.

Sarah Pressman hat eine wunderbare Keynote über die Macht des Lachens gehalten. Es ging um Fragen des Zusammenhangs von regelmäßigem Lachen mit Lebenszufriedenheit sowie Langlebigkeit, aber auch Detailfragen wie: Ist es hilfreich, Menschen künstlich zum Lachen zu bewegen? Antwort: Ja, aber es kommt drauf an. Wenn man Menschen dazu bringt, ein Duchenne-Lächeln an den Tag zu legen (mit vollständiger Aktivierung der zugehörigen Muskeln), zeigen sich eine Menge positiver Effekte, auch wenn das Lachen streng genommen nicht „echt“ ist.

Jer Clifton hat den aktuellen Stand der Forschung rund um Primals präsentiert. „Primal“ ist in der wissenschaftlichen Literatur ein Begriff über grundlegende Überzeugungen zur Frage der Natur der Welt und des Lebens in ihr. Beispiel: Ist die Welt ein guter oder schlechter Ort? Ist die Welt sicher oder unsicher? Ist die Welt ein Ort der Fülle oder des Mangels? Er hat dazu einen entsprechenden Fragebogen entwickelt, der auch auf Deutsch verfügbar ist.

Last not least war es phantastisch, sich wieder mit Martin Seligman persönlich austauschen zu können. Er ist nun 82 Jahre alt und hört nur noch schlecht, aber sein phänomenaler Geist scheint wacher denn je zu sein. Er beschäftigt sich aktuell mit Fragen rund um künstliche Intelligenz: Wie können generative Sprachmodelle dabei helfen, Coaching und andere Formen der persönlichen Begleitung mehr Menschen zugänglich zu machen? Doch es ging auch um weiterführende Fragen, z.B. ob eine KI wirklich kreativ sein kann/wird, ob sie so etwas wie einen eigenen, persönlichen Purpose entwickeln könnte. Noch wenige Antworten, aber furchtbar spannende Fragen.

Nico Rose Martin Seligman